24.10.2019
Besuch der Unterfränkische Überlandzentrale eG in Lülsfeld

Freie Wähler Bergtheim

im Leitstand der ÜZ Mainfranken

Wo kommt unser Strom her? Wie heizt man sein Haus am effektivsten? Wo kann ich das E-Auto am günstigsten laden? Diese Fragen wurden bei einer Exkursion zur Überlandzentrale Mainfranken in Lülsfeld anschaulich aus 1. Hand beantwortet.

Alexander Wolf stellte in seinem Eröffnungsvortrag das Unternehmen vor, das seit 1910 als Genossenschaft besteht und 126.95 Personen in 44 Gemeinden in Unterfranken mit Strom beliefert. Der Anteil der erneuerbaren Energie (Wasser, Biogas, Sonne, Wind), die eingespeist wird, beträgt seit 2017 bereits über 100 % des gesamten Verbrauchs. Allerdings ist die zeitliche und örtliche Verteilung noch so unregelmäßig, dass bis jetzt über Stromzukauf indirekt noch fossile Energieträger genutzt werden. Immerhin können 60 % der erzeugten  „grünen“ Energie direkt im eigenen Gebiet verbraucht werden.

Die ÜZ will durch die Ausbildung von Anlagetechnikern im eigenen Haus den Mitarbeiterbedarf decken. Ausbildungsleiter Thomas Strumpf erklärte  die einzelnen Ausbildungsstufen und die hervorragend eingerichteten Räumlichkeiten der Werkstatt.

Der Betriebsrundgang führte die 25 Besucher in die sogenannte Leitstelle, die das „Herz des Unternehmens“ ist, so Andreas Hager. „Wenn ich diesen Schalter umlege, geht in Bergtheim und Umgebung das Licht aus“, so der Schichtleiter. Diese Bemerkung macht deutlich wie sensibel dieser Arbeitsplatz ist, von der aus alles geschaltet und überwacht wird. Das betrifft die Behebung von Störfällen im Versorgunggebiet, als auch die Verteilung des benötigten und angebotenen Stromes . Der technische Fortschritt der letzten Jahrzehnte ist durch große Wandfotos dokumentiert.

Mit Stolz verweisen mehrere Mitarbeiter unabhängig von einender auf die große Versorgungssicherheit der ÜZ Mainfranken. Sie hat in ihrem Gebiet die geringste Zeit von Stromausfällen verglichen mit allen Anbietern in Deutschland, nämlich ca. 3 Minuten pro Jahr im statistischen Mittel.

Vorbildlich ist das Engagement der Überlandzentrale in Sachen „Elektromobilität“. Herr Marco Keller erläuterte den interessierten Zuhörern wie effektiv und sinnvoll das Heizen von Eigenheimen mit Wärmepumpen/Erdwärme und das Fahren mit E-Autos ist.  Auf dem Land ist - im Gegensatz zur Stadt – das Stromnetz so gut ausgebaut, dass auch bei steigender E-Mobilität das Laden an der heimischen Steckdose gewährleistet sein wird. Zudem ist mit der Ladekarte der ÜZ Mainfranken ab Ende 2019 an ca. 97 % der Ladestellen in ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland das Laden zum günstigen ÜZ-Stromtarif möglich.

Den eindrucksvollen Ausflug beendeten die Freien Wähler im Gasthaus zur Sonne in Frankenwinheim bei einer fränkischen Brotzeit in geselliger Runde.